Physik ohne Grenzen

Klimawandel am Computer untersuchen, einfache Solarzellen selbst bauen, Materialoberflächen mit neuartigen Mikroskopen erforschen, Altersbestimmung mit der Radiokarbonmethode durchführen: Rund 30 Gymnasiastinnen und Gymnasiasten erkunden jedes Jahr während der ETH-Studienwoche verschiedene Themenfelder im Departement Physik, knüpfen Kontakte zur Forschungswelt und erhalten Einblicke in Labors und wissenschaftliche Arbeit.

von Andreas Heinz Trabesinger
Vergrösserte Ansicht: Gruppenbild
(Foto: ETH Zürich/D-PHYS Heidi Hostettler)

Die Studienwoche ist für Gymnasiastinnen und Gymnasiasten eine Gelegenheit, konkrete Eindrücke von einem möglichen zukünftigen Studienfach zu gewinnen. Während einer Woche haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, in einer Gruppe von ähnlich interessierten Jugendlichen zusammenzuarbeiten und sich untereinander zu vernetzen. Am Ende der Woche präsentieren sie dann ihre Resultate öffentlich, im Audimax, dem grössten Hörsaal der ETH Zürich — besser liesse sich ein Auftritt vor einem grossen Publikum wohl kaum üben.

Vergrösserte Ansicht: Sebstgebaute Solarzelle
Solarzelle, Marke Eigenbau (Foto: ETH Zürich/D-PHYS Regina Moser)

An der Hauptprobe zur grossen Präsentation kommen die Teams zusammen und werden darin gecoacht, wie sie Ihre Projekte gemeinsam verständlich vorstellen können. Neben der Nervosität ist auch die Begeisterung der Teilnehmenden zu spüren. Zum Beispiel die Freude darüber, dass die aus einfachen Materialien selbst gebauten Solarzellen tatsächlich funktionieren. Die Teilnehmenden haben auch die Effizienz dieser Zellen mit kommerziellen Produkten verglichen und wissenschaftlich korrekt aufgezeichnet.

Eine zweite Gruppe hat Proben gesammelt, die sie mit den von ETH-Forschenden entwickelten Massenspektrometer externe SeiteMini Carbon Dating System im Labor für Ionenstrahlphysik selbst analysieren dürften.

Wie unterschiedliche Bilder mit verschiedene Mikroskopen erzeugt werden können, hat eine weitere Gruppe erfahren. Sie hat die atomaren Strukturen von Alltagsgegenständen abgebildet und dabei die Funktionsweise von modernen Messgeräten in der Forschung kennengelernt.

Eindrücklich war wohl für die Teilnehmenden der vierten Gruppe auch zu sehen, wie sich Änderung im CO2-Gehalt der Atmosphäre auf das Klima auswirkt und wie man dies mit einem komplexen Computer-Programm simulieren kann. Die aus Klimamessdaten selbst erstellte Animation zeigt anschaulich, wie rasch das Meereis am Südpol voraussichtlich schmelzen wird.

Mit den vier Aufgabenstellungen bietet dieser Studien-Orientierungsanlass den Teilnehmenden einen lebendigen Einblick ins breit gefächerte Departement Physik der ETH Zürich.

Studienwoche für Gymnasiastinnen und Gymnasiasten

Die nächsten Studienwoche der ETH Zürich finden vom 4. bis 8. Juni 2018 statt. Eine Anmeldung ist ab März 2018 möglich.

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