Das D-PHYS an der langen Nacht der Museen 2023

Die beiden Physiker Andreas Eggenberger und Marius Simon zeigten an der langen Nacht der Zürcher Museen im focusTerra spannende Experimente: Gold wurde entzaubert, mitten in der Nacht entstand ein Regenbogen und ein grüner Laserstrahl führte einen Ballon an seine Belastungsgrenze.

von Kilian Kessler

In drei Shows im focusTerra, die letzte begann um Mitternacht, zeigte Dr Andreas Eggenberger dem Publikum unterschiedliche Experimente zu den Themen Licht und Farben.

So wurde unter anderem demonstriert, dass nur Farben des einfallenden Lichtspektrums welche reflektiert werden, wahrnehmbar sind. Dadurch verlor dann das mythische Gold, einen grossen Teil seines Zaubers: transmittiert es doch lediglich das blaue Licht, wodurch das verbleibende reflektierte Licht golden erscheint.
 

Lange Nacht der Museen 2023
Andreas Eggenberger demonstriert, wie weisses Licht in seine Einzelteile zerlegt wird. (Bild: Noemi Eggenberger)

Und was passiert, wenn man farbiges Licht mischt? Gibt es dann ebenfalls eine dunkle Sosse, wie damals in der Schulzeit mit dem Malkasten? Ganz im Gegenteil. Denn lässt man rotes, grünes und blaues Licht auf denselben Punkt strahlen, so erhält man weisses Licht; eine allen Monitoren und Displays zugrundeliegende Technik ohne die unser Alltag auf andere Art sehr bunt wäre.

Und auch wie man die Farbmischung wieder rückgängig machen kann, wurde demonstriert. Dafür wurde das Licht einer Glühlampe und danach einer Quecksilberlampe, durch ein Prisma abgegeben. Dieses zerlegte das Licht wieder in seine Einzelteile. Uns so wurde bei der Glühlampe das kontinuierlich, bei der Quecksilberlampe das diskrete, ausgesendete Spektrum weissen Lichts sichtbar, welches an einen Regenbogen denken liess.
 

Lange Nacht der Museen 2023
Das finale Experiment: ein roter Ballon und ein grüner Laser treffen sich… (Bild: Noemi Eggenberger)
Lange Nacht der Museen 2023
... Und was dann passiert, wird genauestens beobachtet. (Bild: Noemi Eggenberger)

Um infrarotes Licht und Absorptionsvermögen unterschiedlich farbiger Oberflächen ging es in einem weiteren Experiment. Hier wurde gezeigt, dass sich reflektierende Oberflächen weniger stark erhitzen als beispielsweise Schwarze und was für eine Rolle dabei infrarotes Licht einnimmt.

Das final vorgeführte Experiment kumulierte dann die Vorangegangenen: das grüne Licht eines Lasers wurde von einem roten Ballon so stark absorbiert, dass dieser sich mit einem Knall verabschiedete.

Während der ganzen Nacht konnten die Besucherinnen und Besucher auch selbst experimentieren. Eindruck machte die Möglichkeit, Licht zu giessen: hier wurde das Licht einer im Inneren einer Giesskanne angebrachten Lichtquelle durch den Giessstrahl nach aussen geleitet. UV-Licht liess Alltagsgegenstände fluoreszierend ganz anders wirken als man sie tagsüber wahrnimmt und die Möglichkeit, Musik mittels Lichts zu übertragen, faszinierte nachhaltig.
 

Andreas Eggenberger und Marius Simon
Andreas Eggenberger und Marius Simon investierten viel Zeit in die Auswahl und Vorbereitung der Experimente. (Bild: ETH Zürich/D-PHYS/Kilian J. Kessler)

Das Erarbeiten des «Big Pictures» der gesamten Show, die Zusammenstellung der Experimente, die Vorbereitungen und teilweise sogar Modifikation einzelner Experimente, erforderten von Dr Marius Simon einiges an Vorarbeit und Improvisationstalent.

Das interessierte, neugierige und manchmal auch staunende Publikum, besuchte jede der Shows zahlreich und machte deutlich, dass sich die Arbeit, die Eggenberger und Simon im Vorfeld geleistet haben, gelohnt hat.

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